02 Mai Mobile Marketing Innovation Day 2016
Zum fünften Mal fand am 28. April 2016 der Mobile Marketing Innovation Day (MMID) im Museumsquartier in Wien statt. Wir von der creative workline GmbH waren zum erstem Mal auf der Veranstaltung, die sich als Plattform für inhaltliche Horizonterweiterung und Inspiration sowie hochqualitative Kontakte versteht. Das Publikum kann man als interessanten Mix aus den Bereichen Marketing, mobile Technologie und Startups beschreiben.
Facebook – Marketing in an Ominchannel World
Los ging es mit einem Vortrag von Daniel Jiménez von Facebook in Dublin, der den gespannten Besuchern das Marketing in einer „Ominchannel“ Welt näher brachte. Natürlich konnte er mit beeindruckenden Zahlen aufwarten, z.B. dass mehr als 3,3 Millionen Menschen in Österreich Facebook verwenden, und dass die Menschen 52 % der gesamten digitalen Zeit in mobilen App verbringen. Apps sind inzwischen auch ein Haupttreiber des E-Commerce, wobei sich das Shopping-Erlebnis nicht auf ein Gerät beschränkt, sondern geräteübergreifend passiert.
Was die Werbung betrifft so sieht Jiménez den Fokus auf persönliche Relevanz und Creative Quality. Vor allem Videos verwandeln die Nutzererfahrung auf Mobile – Facebook ist inzwischen die global führende Video-Plattform mit 75% Video-Views täglich, 75% davon am Smartphone. Facebook sieht CRM als das neue SEO, wobei People-basierte Insights und Measurement die Grundlagen der Effektivität verändern sollen. Interessant wäre noch gewesen, wie die Methoden wie Custom Audiences mit dem Thema Datenschutz in Österreich und Deutschland einher gehen, das wurde (wen wundert’s) nicht angesprochen.
ASO und App Indexing
Norman Nielsen von Zalando in Berlin berichtete über die Praktiken in Bezug auf App Store Optimierung (ASO) und App Indexing beim Online-Versandhändler für Schuhe und Mode. Beim App Indexing in Google geht es darum, dass Apps und Websites miteinander integriert sind, und dass App-Inhalte in den Google Suchresultaten aufscheinen. So soll über SEO (Search Engine Optimization) auch Traffic in die Apps kommen. App-Indexing funktioniert inzwischen für Android und iOS 9, auch wenn das Produkt derzeit noch „Early Stage“ ist. Über HTTP Deep Links (Universal Links) können die User direkt von Google in die App gebracht werden, was allerdings bedeutet dass dazu auch eine (mobile) Website notwendig ist.
Im weiteren Verlauf des Vortrags hat Nielsen auch interessante Tools rund um das Thema ASO, App Marketing und App Monitoring vorgestellt:
- Understand your market – AppAnnie
- Optimize ASO Rankings – SensorTower
- Track app indexing rankings – Searchmetrics Suite
- Check performance – Search Console
- Monitor traffic – Google Analytics
- Build your own solution
Als Motto sprach der Vortragende aus: „Don’t just bring the user to the app, bring the app to the user.“ Folgendes aus der Praxis von Zalando gab er den Anwesenden noch mit auf den Weg: Beteilige (engage) deinen Kunden; bring Traffic in deine App; erhöhe die Conversions (Conversions in einer App sind grundsäztlich höher als auf Website); generiere App-Installs; treibe die Rankings in den Suchresultaten hoch.
How to succeed in a people centric world
Das war der Titel des Vortrags von Johannes Falck von Criteo in München. Dabei ging es darum, das Smartphones sind immer häufiger das bevorzugte Gerät im E-Commerce sind, in Österreich z.B. bereits mit einer Rate von 69%. In Südkorea werden sogar schon 99% aller mobilen Transaktionen vom Smartphone aus gemacht. Was die Käufe im E-Commerce an sich betrifft, werden diese schon in Österreich zu 29 % vom mobilen Gerät aus gemacht, in Deutschland zu 32% und in der Schweiz zu 33%.
Interessant zu sehen ist, dass der Anteil von Android in Österreich bei 60% aller Transaktionen liegt, in UK und USA bei nur 35% bzw. 39%. Der überwiegende Rest wird klarerweise von iOS abgedeckt. Apps liefern dabei eine 2,3-fach so hohe Conversion Rate wie die entsprechenden Websites. D.h. die Kunden geben in Apps mehr aus und es sind auch im Durchschnitt höhere Warenkorbwerte zu messen. Festzustellen ist, dass die Customer Journey nicht mehr linear abläuft, d.h. es werden die Plattformen gewechselt (mobil, Tablet, Desktop).
Zusammenfassend hatte der Vortragende folgende drei Tipps:
- Stellen Sie Mobile in den Mittelpunkt Ihrer Cross-Device Strategie
- Investieren Sie in Apps!
- Profitieren Sie von Cross-Device Identification
The Next Big Thing: The Physical Web – Mobile Is The Key
Thomas Hinterleithner von LOC-Place in Wien schilderte wie wir gerad eine digitale Transformation erleben und in das „Zeitalter kognitiver Systeme“ eintauchen. Das Internet-of-Things (IoT) befindet sich gerade in einem ähnlichen Zustand wie Mobile im Jahr 2005 in der pre-iPhone Ära und wartet auf eine disruptive Technologie bzw. Anwendungsfall für die Massen. In der mobilen Welt war das Erscheinen des iPhone und des Apple App Store in 2007 und 2008. Google geht hier voran und hat seit neuestem die Physical Web Funktionalität im Chrome Browser integriert, um eine Verbindung zwischen Internet und physischen Objekten her zu stellen. Google bietet inzwischen auch die Möglichkeit an, Apps direkt aus der Suchmaschine zu „streamen“, ohne dass der User sie installieren muss.
Im Physical Web geht es vor allem um „Location Intelligenz“, d.h. wie man von Big Data zu Smart Data und weiter zu einem individuellen Dialog mit dem User kommt. Derzeit sieht die Roadmap so aus:
- iBeacons
- Physical Web + Eddystone Beacons + Browser (oder Apps)
- LTE-Direct als universeller 6. Sinn über „alle“ Services & Plattformen
Am Horizont stehen als Ausblick derzeit noch die 5G Netzwerke, d.h. LTE-Direct plus „WiFi“ plus Low Power Sensoren.
App Entwickler Tools bei Twitter
Felix Krause von Twitter in San Francisco schilderte seine persönliche Story, wie er es schaffte mit einem ursprünglichen Hobby-Projekt fastlane schaffte als Startup von Twitter gekauft zu werden. fastlane ist „iOS and Android Automation for Continuous Delivery“ und erleichtert App-Entwicklern das Leben. Dazu gab er einen spannenden Einblick ins Silicon Valley, wo alles extrem schnell geht und die Entwickler meistens nicht länger als zwei Jahre bei einem Unternehmen bleiben.
Was das Thema Marketing betrifft hatte er einige Tipps auf Lager, die ihm selbst geholfen haben: Man solle die wichtigsten Nachrichten-Quellen finden sowie die wichtigsten „Influencer“. Dazu soll man möglichst neutrale Blog-Artikel schreiben und die Leute nicht „zu-spammen“. Schließlich ist es auch wichtig sich mit den Usern zu beschäftigen und sie zu am Produkt zu beteiligen („engage with customers“). Aus der Sicht des Vortragenden ist es sehr wichtig, dass man selbst seine eigene Zielgruppe ist. Außerdem gab er noch Tipps für Marketing über Social Media (Twitter) und seine „Get stuff done“ Philosophie.
Das waren aus unserer Sicht die Highlights des Mobile Marketing Innovation Day 2016 in Wien. Zusätzlich waren u.a. auch noch Google, T-Mobile, MasterCard, Austrian Airlines, Fairphone und BaDoink VR mit Vorträgen vertreten um über Marketing im mobilen Umfeld zu sprechen.
Fairphone präsentierte das Fairphone 2, die Firma aus Amsterdam in den Niederlanden will als „Social Enterprise“ faire elektronische Geräte herstellen. Das Fairphone 2 verwendet hat als Betriebssystem Android, und die einzelnen Komponenten wie Akku, Display und Hülle lassen sich austauschen. So soll die Lebensdauer des Smartphones drastisch verlängert und Elektronik-Müll reduziert werden. Bei der Herstellung des Fairphones wird auf ethische Werte und „Sustainability“ geachtet, was wir nur begrüßen können.
Ähnlich beeindruckend wie die Zahlen von Facebook waren natürlich jene von Google, das inzwischen sieben Produkte mit je mehr als einer Milliarde User hat. Wichtig für uns als App Entwickler ist natürlich, dass 50% aller Suchanfragen inzwischen über mobile Endgeräte kommen. Dieser Trend ist unaufhaltbar, und immerhin nutzen auch schon 27% aller User die Suche für Apps. Ebenfalls 50% der 9 Milliarden (!) YouTube Views pro Tag kommen über Smartphones. Google hat auch das Accelerated Mobile Pages (AMP) Projekt gestartet, eine Open Source Initiative, welche zur Vision hat, dass Publisher mobil optimierten Inhalt einmal erstellen und dieser dann „instantly“ überall geladen werden kann.
Fazit
Der MMID 16 war eine gelungene Veranstaltung, wo vom App Entwickler und Publisher über den Marketing-Experten hin zum Startup-Gründer für jeden etwas mit dabei war. Nicht zuletzt war es ein interessantes Networking Event. App Store Optimization (ASO) und App Indexing sind jedenfalls Themen, die immer wichtiger werden, je mehr sich die Nutzung weg vom Desktop hin zu Mobile, Apps, Smartphone und Tablets verlagert. Wir von der creative workline GmbH in Wien und Berlin sind up-to-date was diese Trends betrifft und unterstützen gerne mit unserem App-Know-How bei mobilen Kampagnen.
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